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und Schriftsteller

Schwander, Marcel

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Marcel Schwander (* 30. Dezember 1929 in Netstal, Kanton Glarus; † 13. Juni 2010 in Clarens, Kanton Waadt) war ein Schweizer Journalist und literarischer Übersetzer.

Persönlicher Beitrag

Ich habe im Glarnerland gelebt, dann unter anderm in Biel, und seit einem Vierteljahrhundert - nun als zweifacher Grossvater - wohne ich in der Waadt. In der vergriffenen Erzählung "Lobland" bevölkern Leute wie Oberst Mordimbad, der Philisoph Murichatz, Doktor Sarkofax, Grossrat Lugibeck und die Zahnärztin Bohrloch-Kassakling fernste Gegenden wie Banausien und Pamphlagonien. Zum Klang der dortzulande bekannten Feigolien, Dünenhörner und Dattelpauken hätte ich eigentlich ganz gern die Weltgeographie neu dargestellt, doch journalistisch befasste ich mich vor allem mit der Westschweiz, die ich in Essays "Deutsch & Welsch" (Zytglogge, Bern) oder "Schweiz" (Beck, München) schilderte. Für Reportagen bereiste ich Länder rund um den Erdenball, und mit Wörtern kämpfte ich auch beim übersetzen zahlreicher literarischer Werke (z. B. von Jacques Chessex). (ca. 1994)

Leben

Marcel Schwander studierte Politikwissenschaft an der Universität Bern und an der Pariser Sorbonne und promovierte 1956 zum Dr. phil. Er ist Verfasser zahlreicher Bücher, welche die französischsprachige Schweiz und ihre Mentalitäten zum Thema haben.

Ab 1958 war er Chefredaktor der Seeländer Volkszeitung in Biel. Von 1968 bis 1994 war er dann Korrespondent beim Zürcher Tages-Anzeiger für die Westschweiz, von wo er über politische, gesellschaftliche und sprachliche Begebenheiten berichtete. Während dieser Zeit betätigte er sich auch als literarischer Übersetzer. Dank ihm wurden erstmals Bücher von Jacques Chessex, Catherine Colomb, Georges Haldas oder Alice Rivaz ins Deutsche übertragen.

Marcel Schwander war auch politisch tätig. So gehörte er zwischen 1960 und 1968 dem Stadtrat von Biel und eine Zeitlang dem Berner Grossen Rat an.

Auszeichnungen

  • 1975 Ehrengabe des Kantons Zürich
  • 1986 Prix de l’Etat de Berne
  • 1986 Internationaler Jugendbuchpreis Tokio
  • 1987 Silbermedaille Buchmesse Leipzig
  • 1988 Prix du Jura libre
  • 1999 Oertli-Preis

Werke

Eigene Bücher (Auswahl)

  • Jura, Ärgernis der Schweiz, Pharos Verlag, Basel 1971
  • Jura, Konfliktstoff für Jahrzehnte, Benziger, Zürich 1977
  • Deutsch & Welsch. Ein Brückenschlag, Zytglogge Verlag, Bern 1991

Übersetzungen (Auswahl)

  • S. Corinna Bille, Schwarze Erdbeeren (fr. La Fraise noire), Benziger, Zürich 1975
  • Jacques Chessex, Leben und Sterben im Waadtland (fr. Portrait des Vaudois), Benziger, Zürich 1974
  • Jacques Chessex, Der Kinderfresser (fr. L'Ogre), Benziger, Zürich 1977 und Lenos Verlag, Basel 2004
  • Jacques Chessex, Bernsteinfarbene Augen (fr. Les Yeux jaunes), Classen, Zürich 1979
  • Jacques Chessex, Mona (fr. L'ardent royaume), Benziger, Zürich 1979 und Lenos Verlag, Basel 2005
  • Jacques Chessex, Der Verworfene (fr. Jonas), Benziger, Zürich 1989
  • Catherine Colomb, Tagundnachtgleiche (fr. Les Esprits de la terre), Benziger, Zürich 1978
  • Georges Haldas, Altstadtchronik (fr. Chronique de la Rue Saint-Ours), Benziger, Zürich 1977
  • Jean-Pierre Monnier, Erleichterung (fr. L'Allégement), Benziger, Zürich 1983
  • Amélie Plume, Ja Emil ein Leben lang (fr. Oui Emile pour la vie), Zytglogge Verlag, Gümligen 1994
  • Amélie Plume, Plumettes Abenteuer (fr. Les Aventures de Plumette et de son premier amant), Zytglogge Verlag, Gümligen 1995
  • Alice Rivaz, Bemesst die Zeit (fr. Comptez vos jours) und Der Bienenfriede (fr. La Paix des ruches), Benziger Verlag, Zürich 1975 und Lenos Verlag, Basel 1993 und 2001

Weblinks

Bestände UB Bern

Quellen