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Das Lexikon der Berner Schriftstellerinnen
und Schriftsteller

Marti, Walter Ernst

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Walter Ernst Marti (* 7.11.1925) eidg. Beamter

Persönlicher Beitrag

Als ich zu schreiben begann, herrschte eine ungesunde Mentalität: Du hast demütig zu sein und konform zu denken. Warum sonst verlangten die Redaktoren und Lektoren marktgängige Themen, beispielsweise Liebesgeschichten mit Happy-End und Kriminalstories mit verblüffender Pointe. Für mich waren das die langweiligsten Themen, wenn sie auch das Publikum, das Polizeiberichte liest und die Leitartikel überspringt, zu packen vermögen. Quintessenz: Die Unkenntnis und Verdrängung des Übels ist nicht Tugend, sondern Gleichgültigkeit und Feigheit. Eine bange Frage: Wie steht es heute damit? (ca. 1994)

Leben

"Ich bin am 7. November 1925 geboren. Meine Eltern, arbeitsame und wenig begüterte Leute, zogen im fünften Ehejahr vom Oberaargau nach Bern. Das uralte Gemäuer, worin ich aufwuchs, war eine ehemalige Mühle und früher dem Schloss Holligen zugehörig. Schon in der Jugendzeit, die mir zum zentralen Erlebnis wurde, lernte ich die Freuden und Eigenarten der Arbeiter kennen. Nach dem Schulaustritt, der in den Zweiten Weltkrieg führte, erlernte ich zunächst den Beruf eines Mechanikers. In den folgenden zehn Jahren war ich Monteur, Vertreter, Verfasser von kurzen Prosatexten und noch sonst viel Unruhiges. Hernach drückte ich erneut die Schulbank und bestand einen Handelskurs. Seither bin ich als Beamter in der Bundesverwaltung tätig." (Quelle: Die Schlossmühle, Verlag F. Reinhardt, 1962)

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