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Das Lexikon der Berner Schriftstellerinnen
und Schriftsteller

Marchand, Jean-Paul

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Jean-Paul Marchand (* 25. März 1933 in Murten)

Persönlicher Beitrag

Seit meiner Gymnasialzeit fasziniert mich die Beziehung zwischen Form und Inhalt, Sprache und Realität, Qualität und Quantität, Aesthetik und Epistemologie, Mathematik und Physik. Während mich in Bern hauptsächlich die Differentialgeometrie und Einsteins allgemeine Relativitätstheorie beschäftigt hatten, studierte ich in Genf die mathematischen Grundlagen der Quantenmechanik und die Beziehung zwischen dem Kontinuum und dem Diskreten, wie sie sich im Zeno Paradox und in den Phasenübergängen manifestiert. Diese Fragestellungen haben meine akademische Laufbahn geprägt und mich motiviert, nach meiner Pensionierung die belletristischen Texte I: Erinnerungen, Texte II: Golzen und Texte III: Weltanschauung zu publizieren, (Kulturbuchverlag Herausgeber.ch, 2011). (23.12.2011)

Leben

Jean-Paul Marchand, heimatberechtigt in Sonvilier BE und Murten FR, wurde in Murten am 25. März 1933 geboren. Die Eltern Charles Marchand und Johanna Marchand-Schnyder stammten aus Biel. Seine Kindheit verbrachte JPM in Murten, wo sein Vater Arzt war. Von 1940–49 besuchte er die dortigen Schulen und von 1949–52 das Literargymnasium in Biel. Von 1952 an studierte er an der Universität Bern Mathematik, Physik und Astronomie und erwarb 1958 ein Diplom für das höhere Lehramt naturwissenschaftlicher Richtung. Nach einer zweijährigen Assistenz in theoretischer Physik bei André Mercier zog er nach Genf, wo er 1964 bei J. M. Jauch mit einer Dissertation über Resonanzspektren und Teilchenzerfall promovierte. Nach einem Postdoktorat in Genf und einem Lektorat in Bern (1965-66) erhielt er 1967 an der Universität von Denver, Colorado, eine einjährige Gastprofessur, dann eine permanente Anstellung als Associate Professor in Mathematik und Physik und ab 1979 bis zu seiner Pensionierung Ende 1995 ein Ordinariat in Mathematik. Marchand publizierte Artikel in verschiedenen wissenschaftlichen Zeitschriften, eine Monographie Distributions, an Outline (North Holland Publishing Company 1962) und, zusammen mit J. A. LaVita, den Sammelband Scattering Theory in Mathematical Physics (NATO Science Series C, 1974). Als Hobby spielt er Geige und komponiert Fugen im kontrapunktischen Stil des 18. Jahrhunderts. Seine militärische Laufbahn absolvierte er als Subalternoffizier in den Artillerie Abteilungen 6 (Jura) und 42 (Freiburg und Wallis). Marchand ist Mitglied der Berner Singstudenten und Ehrenmitglied der amerikanischen Phi Beta Kappa Society (Chapter Gamma Colorado). (Autorenkorrespondenz, 23.12.2011)

Bestände UB Bern