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Schütz, Hans: Unterschied zwischen den Versionen

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"Der Vater Schütz war Bergbauer und Schreiner in Zwischenflüh im Diemtigtal, die Mutter entstammte dem schönen Simmentaler Bauernhause Selbezen ob Oey. Als jüngstes von sechs Kindern wurde ihnen am 13. Dezember 1913 der Sohn Hans geboren und wuchs wie ein Jüngstes verwöhnt auf. Bauernstube, Stall, Weide, Wiese und Alp bildeten die Welt seiner Jugend. Acht Jahre besuchte er die Primarschule in Zwischenflüh, betätigte sich dann ein halbes Jahr als 'Porteur de pain' in Boudry, um 1929 ins staatliche Lehrerseminar einzutreten. Als vielbeliebter Lehrer amtete er lange Zeit in Walkringen und wurde von dort nach Interlaken gewählt. Seine Heimatgemeinde ist Diemtigen.  
"Der Vater Schütz war Bergbauer und Schreiner in Zwischenflüh im Diemtigtal, die Mutter entstammte dem schönen Simmentaler Bauernhause Selbezen ob Oey. Als jüngstes von sechs Kindern wurde ihnen am 13. Dezember 1913 der Sohn Hans geboren und wuchs wie ein Jüngstes verwöhnt auf. Bauernstube, Stall, Weide, Wiese und Alp bildeten die Welt seiner Jugend. Acht Jahre besuchte er die Primarschule in Zwischenflüh, betätigte sich dann ein halbes Jahr als 'Porteur de pain' in Boudry, um 1929 ins staatliche Lehrerseminar einzutreten. Als vielbeliebter Lehrer amtete er lange Zeit in Walkringen und wurde von dort nach Interlaken gewählt. Seine Heimatgemeinde ist Diemtigen.  


Das Leben des Dichters fand einen vorzeitigen tragischen Abschluss. Beim Baden im Burgäschisee bei Interlaken ist er im September 1949 ertrunken.
Das Leben des Dichters fand einen vorzeitigen tragischen Abschluss. Beim Baden im Burgseeli bei Ringgenberg ist er im September 1949 ertrunken.


Erste lyrische Versuche gestalteten sich aus dem Einbruch der grossen Liebe, dem wunder-reichen Erleben des Daseins und dem Empfinden der Gnade des täglichen Brotes. Hans Schütz schrieb sie in den Jahren 1940-1942 nieder, immer wieder bessernd und feilend im Ringen um die adäquate Form zur einfachsten Aussage des Gefühlserlebnisses. Drei Bändchen entstanden so und wurden zum Teil im 'Bund' veröffentlicht. (...)
Erste lyrische Versuche gestalteten sich aus dem Einbruch der grossen Liebe, dem wunder-reichen Erleben des Daseins und dem Empfinden der Gnade des täglichen Brotes. Hans Schütz schrieb sie in den Jahren 1940-1942 nieder, immer wieder bessernd und feilend im Ringen um die adäquate Form zur einfachsten Aussage des Gefühlserlebnisses. Drei Bändchen entstanden so und wurden zum Teil im 'Bund' veröffentlicht. (...)
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Entscheidend beeindruckte ihn die Friedensbewegung der 'Chevaliers de la paix' des Capitaine Bach, der spätern 'Kreuzritter' (heute 'Christlicher Friedensdienst') und überhaupt das Zusammentreffen mit Idealisten verschiedener Nationalität, doch eines Sinnes. Auf literarischem Gebiet zählt er die Begegnungen mit Werken von Matthias und Hermann Claudius, von Hölderlin und Rilke, von Stifter, Hans Carossa und Ernst Wiechert zu den schönsten  und für das eigene dichterische Formempfinden ausschlaggebensten.
Entscheidend beeindruckte ihn die Friedensbewegung der 'Chevaliers de la paix' des Capitaine Bach, der spätern 'Kreuzritter' (heute 'Christlicher Friedensdienst') und überhaupt das Zusammentreffen mit Idealisten verschiedener Nationalität, doch eines Sinnes. Auf literarischem Gebiet zählt er die Begegnungen mit Werken von Matthias und Hermann Claudius, von Hölderlin und Rilke, von Stifter, Hans Carossa und Ernst Wiechert zu den schönsten  und für das eigene dichterische Formempfinden ausschlaggebensten.


1936 und 1937 unternommene Reisen in Deutschland: von Basel rheinabwärts ins Ruhgebiet, kreuz und quer durch die Eifel, von Freiburg über Stuttgart nach Rothenburg ob der Tauber, brachten nicht nur Erholung, sondern boten willkommene Gelgenheit zum Studium alter und neuer deutscher Kunst." (Quelle: Berner Schrifttum 1925-1950, Francke 1949, S. 152-153)
1936 und 1937 unternommene Reisen in Deutschland: von Basel rheinabwärts ins Ruhgebiet, kreuz und quer durch die Eifel, von Freiburg über Stuttgart nach Rothenburg ob der Tauber, brachten nicht nur Erholung, sondern boten willkommene Gelegenheit zum Studium alter und neuer deutscher Kunst." (Quelle: Berner Schrifttum 1925-1950, Francke 1949, S. 152-153)


== Weblinks UB Bern ==
== Auszeichnungen ==
* [http://www.bern.ch/stadtverwaltung/prd/kultur/foerderung/literarische_auszeichnungen_seit_1940.pdf/view?searchterm=literaturpreis Ehrengabe aus dem Literaturkredit der Stadt Bern] 1946
 
== Bestände UB Bern ==
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Aktuelle Version vom 3. September 2019, 07:50 Uhr

Hans Schütz (* 13. Dezember 1913; † September 1949)

Mitglied im Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verein (BSV).

Leben

"Der Vater Schütz war Bergbauer und Schreiner in Zwischenflüh im Diemtigtal, die Mutter entstammte dem schönen Simmentaler Bauernhause Selbezen ob Oey. Als jüngstes von sechs Kindern wurde ihnen am 13. Dezember 1913 der Sohn Hans geboren und wuchs wie ein Jüngstes verwöhnt auf. Bauernstube, Stall, Weide, Wiese und Alp bildeten die Welt seiner Jugend. Acht Jahre besuchte er die Primarschule in Zwischenflüh, betätigte sich dann ein halbes Jahr als 'Porteur de pain' in Boudry, um 1929 ins staatliche Lehrerseminar einzutreten. Als vielbeliebter Lehrer amtete er lange Zeit in Walkringen und wurde von dort nach Interlaken gewählt. Seine Heimatgemeinde ist Diemtigen.

Das Leben des Dichters fand einen vorzeitigen tragischen Abschluss. Beim Baden im Burgseeli bei Ringgenberg ist er im September 1949 ertrunken.

Erste lyrische Versuche gestalteten sich aus dem Einbruch der grossen Liebe, dem wunder-reichen Erleben des Daseins und dem Empfinden der Gnade des täglichen Brotes. Hans Schütz schrieb sie in den Jahren 1940-1942 nieder, immer wieder bessernd und feilend im Ringen um die adäquate Form zur einfachsten Aussage des Gefühlserlebnisses. Drei Bändchen entstanden so und wurden zum Teil im 'Bund' veröffentlicht. (...)

Hans Schütz erstrebt in seiner Lyrik: einem einfachen, lauteren Gefühl einfache und lautere Form zu geben, darüber hinaus dem Sinnenbild jene oft verborgene Steigerung zu verleihen, die es zum Sinnbild erhebt. In seiner Prosa geht es ihm darum, aufzuzeigen, wie das Böse im Menschen durch die stumm getane gute Tat zu bekämpfen, durch Opfer zu überwinden ist. (...)

Entscheidend beeindruckte ihn die Friedensbewegung der 'Chevaliers de la paix' des Capitaine Bach, der spätern 'Kreuzritter' (heute 'Christlicher Friedensdienst') und überhaupt das Zusammentreffen mit Idealisten verschiedener Nationalität, doch eines Sinnes. Auf literarischem Gebiet zählt er die Begegnungen mit Werken von Matthias und Hermann Claudius, von Hölderlin und Rilke, von Stifter, Hans Carossa und Ernst Wiechert zu den schönsten und für das eigene dichterische Formempfinden ausschlaggebensten.

1936 und 1937 unternommene Reisen in Deutschland: von Basel rheinabwärts ins Ruhgebiet, kreuz und quer durch die Eifel, von Freiburg über Stuttgart nach Rothenburg ob der Tauber, brachten nicht nur Erholung, sondern boten willkommene Gelegenheit zum Studium alter und neuer deutscher Kunst." (Quelle: Berner Schrifttum 1925-1950, Francke 1949, S. 152-153)

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