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Schütz, Hans: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Politiker Hans Schütz. Für den Komponisten siehe [[Hans Georg Schütz]].}}
'''Hans Schütz''' (* 13. Dezember 1913; † September 1949)
'''Hans Schütz''' (* [[14. Februar]] [[1901]] in [[Staré Křečany|Hemmehübel]]/Nordböhmen; † [[24. Januar]] [[1982]] in [[München]]) war ein [[sudetendeutsche]]r [[Politiker]] ([[Deutsche Christlich-Soziale Volkspartei|DCSV]], [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]).
 
Mitglied im Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verein (BSV).


== Leben ==
== Leben ==
Schütz war Mitglied der [[Deutsche Christlich-Soziale Volkspartei|Deutschen Christlich-Sozialen Volkspartei]] und Vorsitzender des Verbandes der deutschen christlichen Gewerkschaften in der ersten [[Tschechoslowakei|Tschechoslowakischen Republik]]. Von 1935 bis 1938 war er Abgeordneter des Prager Parlamentes. Im März 1938 erfolgte der Übertritt in die [[Sudetendeutsche Partei]] (SdP) [[Konrad Henlein|Henleins]]. Ab Oktober 1938 war er Mitglied der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]. Anschließend wurde er zur [[Wehrmacht]] eingezogen und kämpfte an der [[Ostfront (Zweiter Weltkrieg)|Ostfront]]. Nach seiner Rückkehr 1946 gründete er in Bayern mit [[Walter Becher]] den ''Arbeitskreis zur Wahrung sudetendeutscher Interessen'' und im gleichen Jahr die [[Ackermann-Gemeinde]].
"Der Vater Schütz war Bergbauer und Schreiner in Zwischenflüh im Diemtigtal, die Mutter entstammte dem schönen Simmentaler Bauernhause Selbezen ob Oey. Als jüngstes von sechs Kindern wurde ihnen am 13. Dezember 1913 der Sohn Hans geboren und wuchs wie ein Jüngstes verwöhnt auf. Bauernstube, Stall, Weide, Wiese und Alp bildeten die Welt seiner Jugend. Acht Jahre besuchte er die Primarschule in Zwischenflüh, betätigte sich dann ein halbes Jahr als 'Porteur de pain' in Boudry, um 1929 ins staatliche Lehrerseminar einzutreten. Als vielbeliebter Lehrer amtete er lange Zeit in Walkringen und wurde von dort nach Interlaken gewählt. Seine Heimatgemeinde ist Diemtigen.  


Schütz war 1948/49 Mitglied des [[Wirtschaftsrat des Vereinigten Wirtschaftsgebietes|Wirtschaftsrates der Bizone]] und dort Vorsitzender des Flüchtlingsausschusses. Er gehörte dem [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestag]] seit dessen erster Wahl 1949 bis zum 5. Februar 1963 an. Er vertrat den [[Bundestagswahlkreis Dillingen|Wahlkreis Dillingen]] im Parlament und war Sozialexperte seiner Partei. 1957 bis 1962 war er stellvertretender Vorsitzender der CSU-Landesgruppe, von 1961 bis 1963 Vorsitzender des Arbeitskreises Sozialfragen der [[CDU/CSU-Bundestagsfraktion]].
Das Leben des Dichters fand einen vorzeitigen tragischen Abschluss. Beim Baden im Burgseeli bei Ringgenberg ist er im September 1949 ertrunken.


1963 wurde er [[Staatssekretär]] im [[Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen|Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziale Fürsorge]], später dann Staatsminister.
Erste lyrische Versuche gestalteten sich aus dem Einbruch der grossen Liebe, dem wunder-reichen Erleben des Daseins und dem Empfinden der Gnade des täglichen Brotes. Hans Schütz schrieb sie in den Jahren 1940-1942 nieder, immer wieder bessernd und feilend im Ringen um die adäquate Form zur einfachsten Aussage des Gefühlserlebnisses. Drei Bändchen entstanden so und wurden zum Teil im 'Bund' veröffentlicht. (...)
 
Er wurde 1959 mit dem [[Bayerischer Verdienstorden|Bayerischen Verdienstorden]] ausgezeichnet und war Ehrenmitglied der [[Ferdinandea Prag|K.D.St.V. Ferdinandea Prag]] zu Heidelberg und der K.D.St.V. Nordgau Prag Stuttgart im [[Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen|CV]].
 
== Veröffentlichungen ==
*''Aufzeichnungen und Erinnerungen'', in: ''Abgeordnete des Deutschen Bundestages. Aufzeichnungen und Erinnerungen'', Band 2, Boppard am Rhein, 1983, Seiten 189 bis 234 (postum).
 
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Hans Schütz erstrebt in seiner Lyrik: einem einfachen, lauteren Gefühl einfache und lautere Form zu geben, darüber hinaus dem Sinnenbild jene oft verborgene Steigerung zu verleihen, die es zum Sinnbild erhebt. In seiner Prosa geht es ihm darum, aufzuzeigen, wie das Böse im Menschen durch die stumm getane gute Tat zu bekämpfen, durch Opfer zu überwinden ist. (...)


Entscheidend beeindruckte ihn die Friedensbewegung der 'Chevaliers de la paix' des Capitaine Bach, der spätern 'Kreuzritter' (heute 'Christlicher Friedensdienst') und überhaupt das Zusammentreffen mit Idealisten verschiedener Nationalität, doch eines Sinnes. Auf literarischem Gebiet zählt er die Begegnungen mit Werken von Matthias und Hermann Claudius, von Hölderlin und Rilke, von Stifter, Hans Carossa und Ernst Wiechert zu den schönsten  und für das eigene dichterische Formempfinden ausschlaggebensten.


1936 und 1937 unternommene Reisen in Deutschland: von Basel rheinabwärts ins Ruhgebiet, kreuz und quer durch die Eifel, von Freiburg über Stuttgart nach Rothenburg ob der Tauber, brachten nicht nur Erholung, sondern boten willkommene Gelegenheit zum Studium alter und neuer deutscher Kunst." (Quelle: Berner Schrifttum 1925-1950, Francke 1949, S. 152-153)


== Auszeichnungen ==
* [http://www.bern.ch/stadtverwaltung/prd/kultur/foerderung/literarische_auszeichnungen_seit_1940.pdf/view?searchterm=literaturpreis Ehrengabe aus dem Literaturkredit der Stadt Bern] 1946


== Bestände UB Bern ==
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{{Personendaten
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|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Politiker (DCSV/CSU), MdB (1949–1963) sowie Arbeits- und Sozialminister in Bayern
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|STERBEDATUM=24. Januar 1982
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[[cs:Hans Schütz]]
 
{{Quelle|QUELLE=Wikipedia|DATUM=20.02.2011|TITLE=Hans Schütz|REVID=84500680}}
 
== Weblinks UB Bern ==
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Aktuelle Version vom 3. September 2019, 08:50 Uhr

Hans Schütz (* 13. Dezember 1913; † September 1949)

Mitglied im Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verein (BSV).

Leben

"Der Vater Schütz war Bergbauer und Schreiner in Zwischenflüh im Diemtigtal, die Mutter entstammte dem schönen Simmentaler Bauernhause Selbezen ob Oey. Als jüngstes von sechs Kindern wurde ihnen am 13. Dezember 1913 der Sohn Hans geboren und wuchs wie ein Jüngstes verwöhnt auf. Bauernstube, Stall, Weide, Wiese und Alp bildeten die Welt seiner Jugend. Acht Jahre besuchte er die Primarschule in Zwischenflüh, betätigte sich dann ein halbes Jahr als 'Porteur de pain' in Boudry, um 1929 ins staatliche Lehrerseminar einzutreten. Als vielbeliebter Lehrer amtete er lange Zeit in Walkringen und wurde von dort nach Interlaken gewählt. Seine Heimatgemeinde ist Diemtigen.

Das Leben des Dichters fand einen vorzeitigen tragischen Abschluss. Beim Baden im Burgseeli bei Ringgenberg ist er im September 1949 ertrunken.

Erste lyrische Versuche gestalteten sich aus dem Einbruch der grossen Liebe, dem wunder-reichen Erleben des Daseins und dem Empfinden der Gnade des täglichen Brotes. Hans Schütz schrieb sie in den Jahren 1940-1942 nieder, immer wieder bessernd und feilend im Ringen um die adäquate Form zur einfachsten Aussage des Gefühlserlebnisses. Drei Bändchen entstanden so und wurden zum Teil im 'Bund' veröffentlicht. (...)

Hans Schütz erstrebt in seiner Lyrik: einem einfachen, lauteren Gefühl einfache und lautere Form zu geben, darüber hinaus dem Sinnenbild jene oft verborgene Steigerung zu verleihen, die es zum Sinnbild erhebt. In seiner Prosa geht es ihm darum, aufzuzeigen, wie das Böse im Menschen durch die stumm getane gute Tat zu bekämpfen, durch Opfer zu überwinden ist. (...)

Entscheidend beeindruckte ihn die Friedensbewegung der 'Chevaliers de la paix' des Capitaine Bach, der spätern 'Kreuzritter' (heute 'Christlicher Friedensdienst') und überhaupt das Zusammentreffen mit Idealisten verschiedener Nationalität, doch eines Sinnes. Auf literarischem Gebiet zählt er die Begegnungen mit Werken von Matthias und Hermann Claudius, von Hölderlin und Rilke, von Stifter, Hans Carossa und Ernst Wiechert zu den schönsten und für das eigene dichterische Formempfinden ausschlaggebensten.

1936 und 1937 unternommene Reisen in Deutschland: von Basel rheinabwärts ins Ruhgebiet, kreuz und quer durch die Eifel, von Freiburg über Stuttgart nach Rothenburg ob der Tauber, brachten nicht nur Erholung, sondern boten willkommene Gelegenheit zum Studium alter und neuer deutscher Kunst." (Quelle: Berner Schrifttum 1925-1950, Francke 1949, S. 152-153)

Auszeichnungen

Bestände UB Bern