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Das Lexikon der Berner Schriftstellerinnen
und Schriftsteller

Ringgenberg, Fritz

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Fritz Ringgenberg (* 26.7.1891; † 1977)

Mitglied im Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verein (BSV).

Leben

"Am 26. Juli 1891 wurde Fritz Ringgenberg in seinem Heimatorte Leissigen als der jüngste Sohn eines Landwirtes geboren. Die Kindheit vermittelte ihm jenen Reichtum an Eindrücken, den so recht eigentlich nur der Betrieb eines Bauernanwesens zu schenken vermag. In einem Vorsass, wo jeden Winter während zwei Monaten gehütet wurde und Fritz dann mit seinem Vater übernachtete, las er diesem abends beim Schein einer Sturmlaterne auf dem Sandsteinofen aus allen Büchern vor, die er aufzutreiben wusste. Dabei legten sich wohl die ersten Keime zu späterem eigenen Gestalten. - Nachdem er die Dorfschule durchlaufen hatte, kam er ein Jahr nach Payerne, um Französisch zu lernen, trat 1908 in Interlaken in eine dreijährige Banklehre, betätigte sich dann als Bankangestellter in Bern, Delsberg und Ajaccio auf Korsika. Dort erwachte die Lust, nicht in Worten, sondern in Taten zu fabulieren. Mit einem jungen Berner schmiedete er Pläne zur Weltumsegelung in Etappen, zur Niederlassung auf einer einsamen Insel und andere. Der ausbrechende Weltkrieg setzte ihnen und ihrer Ausführung ein Ende. Es hiess vorerst nach der Heimat zurückkehren. 1915 tauchte Fritz Ringgenberg in Meiringen auf, das ihm nun zur zweiten Heimat geworden ist. Er amtet dort als Bankangestellter und als Präsident des Verkehrsvereins und ist heute Leiter der Agentur der Kantonalbank.

Seine schriftstellerischen Versuche gehen auf die Kindheit zurück. Während seiner Lehrzeit erschienen seine ersten Gedichte in einem Lokalblatt. Nach 1920 schrieb er für verschiedene Tageszeitungen und Zeitschriften. Ab 1934 brachten die Freilichtspiele Oberhasli seine, meist in der dortigen Mundart geschaffenen dramatischen Spiele zur Aufführung, die den Namen Ringgenbergs in immer weiteren Kreisen bekannt machten. Nicht allein an dem sprühenden Temperament, aus dem diese gestaltet sind, auch aus heute geschriebenen Versen erkennt man, wie jung der 58-jährige geblieben ist." (Quelle: Berner Schrifttum 1925-1950, Francke 1949, S. 131-132)

Auszeichnungen

Bestände UB Bern