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Das Lexikon der Berner Schriftstellerinnen
und Schriftsteller

Käser, Jakob

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Jakob Käser (* 7.1.1884; † 9.6.1969) Schmied und Mundartdichter

Mitglied im Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verein (BSV).

Leben

„Jakob Käsers Vater führte den gleichen Namen wie der Sohn und war wie dieser Schmiedemeister in Madiswil. Dort wurde der Sohn Jakob am 7. Januar 1884 geboren. Er besuchte noch kaum die Schule, als der Vater starb und die Mutter mit vier Kindern allein zurückliess. Jakob besuchte später die Sekundarschule in Kleindietwil, konnte aber der Lernerei nicht viel abgewinnen, einzig Zeichnen, Singen und das Schreiben von Aufsätzen begeisterten ihn. Versäumtes hat er aber später in der Handwerker- und Gewerbeschule Zürich und durch Selbststudium in unermüdlichem Lerneifer nachgeholt. Erst aber kam er in die Nähe von Yverdon zur Erlernung der französischen Sprache, dann nach Huttwil zu einem Hof- und Wagenschmied in die Lehre. Diese Lehre war eigentlich nur eine Pietätsangelegenheit, das väterliche Geschäft sollte nicht in fremde Hände übergehen. Der körperlich viel zu fein gebaute Jakob Käser war dazu in keiner Weise prädestiniert. Doch seine eiserne Energie hat ihn eigene Unzulänglichkeiten und die Härte der Lehrzeit und des Berufes überwinden lassen. Nachdem er zehn Jahre lang fremdes Brot gegessen, konnte er mit 25 Jahren die elterliche Schmiede übernehmen, die er auch heute noch weiterführt.

Die körperliche Arbeit allein hat ihn aber nie befriedigt, ihm auch nie die Freude an allem Schönen und vor allem an der Literatur geraubt. Oft hat er wohl daran gedacht, in einen intellektuellen Beruf hinüberzuwechseln, aber er konnte auch als Schmied seine Verse und Erlebnisse niederschreiben, ihnen in dichterischer Gestalt Ausdruck verleihen. Und vielleicht war es gerade diese Möglichkeit, die ihn an den Amboss fesselte. Heute ist ihm jedenfalls Beruf und Liebhaberei in eines verflossen, und er kann sagen: 'Ich schmiede, um zu schreiben – und schreibe, um schmieden zu können.'

Jakob Käsers Gedichte und Kurzgeschichten erschienen gelegentlich in Zeitungen, an eine Veröffentlichung in Buchform dachte er nicht. Da kam die Anfrage einer Redaktion, um Überlassung seiner Gedichtsammlung zuhanden eines Geschenkbändchens für die Abonnenten. Er wandte sich an die Dichter Josef Reinhart und Rudolf von Tavel um Rat. Da dieser kategorisch lautete: die Offerte ablehnen und die Gedichte durch einen Verlag zur Veröffentlichung bringen, sandte sie Jakob Käser an den Verlag Sauerländer in Aarau, der sich in der Folge für sein Schaffen einsetzte. So fanden seine, im echten Volkston gestalteten Verse und Geschichten den Weg in die Welt." (Quelle: Berner Schrifttum 1925-1950, Francke 1949, S. 91-92)

Auszeichnungen

Werke (Auswahl)

  • Am Dorfbach noh, 1960
  • Wenn der Hammer ruht, 1962
  • Der Chilespycher, 1965

Weblinks

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