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und Schriftsteller

Behrens, Eduard

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Eduard Behrens, eigentlich Gottlieb Krähenbühl (* 20. April 1884 in Biel BE; † 14. Februar 1944 in Minusio TI)

Leben

Eduard Behrens studierte in Bern und Berlin, wo er 1905 Wohnsitz nahm und als Journalist deutsche und Schweizer Zeitungen mit Berichten aus verschiedenen europäischen Hauptstädten belieferte. Nach dem Ersten Weltkrieg lebte er als Berliner Korrespondent der Basler National-Zeitung im brandenburgischen Zeesen, später in Basel und in Zürich.

Behrens verfasste die Schauspiele Pilatus - Ein Traumspiel (1905), in welchem er das biblische Geschehen teilweise in die Urschweiz verlegte, Volksfreunde (Uraufführung 27.4.1918 im Stadttheater Bern, Regie: Albert Kehm), Bundesfeier (Uraufführung 25.3.1927, Stadttheater Basel, Regie: Oskar Wälterlin), Die drei Tellen - Berndeutsches Spiel in drei Akten (Uraufführung 1936 durch die Schweizerische Volksbühne, Regie: Werner Johannes Guggenheim). Sein 1943 publiziertes berndeutsches Stück Der grau Geier wurde 1942 im Volksstück-Wettbewerb der Gesellschaft schweizerischer Dramatiker mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland informierte er die Schweizer Bevölkerung in zahlreichen Artikeln und Vorträgen - 1935 zweimal im Schauspielhaus Zürich - kritisch über die Verhältnisse im Dritten Reich. Mitte der dreissiger Jahre wurde er deswegen aus Deutschland ausgewiesen.

1938 war er Mitbegründer der Schweizer Zeitung am Sonntag (Basel), die sich konsequent gegen den Nationalsozialismus und gegen die Schweizer Fronten wandte. 1938 vom Bundesrat für drei Monate verboten, wurde das Blatt 1939 aus finanziellen Gründen eingestellt, worauf Eduard Behrens für die Wochenzeitung Die Nation zu arbeiten begann. Er verfasste neben Reportagen auch Reisebeschreibungen wie Der tanzende Papst (1905) und politische Betrachtungen, u.a. Das kriegerische Frankreich (1915) und bearbeitete die Lebensansichten des Clowns Grock: Grock, ich lebe gern! (1930).

Eduard Behrens war verheiratet mit Ruth Waldstetter, Schriftstellerin und Theaterkritikerin. Sie debütierte als Dramatikerin mit den beiden Bühnenwerken Der Künstler und Familie (Uraufführung 17.5.1919, Stadttheater Bern, Regie: Werner Wolff). (Quelle: Theaterlexikon der Schweiz, abgerufen am 29.09.2015)

Weblinks

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