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Das Lexikon der Berner Schriftstellerinnen
und Schriftsteller

Hofmann-Ryser, Thamar

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Thamar Hofmann-Ryser (* 18.11.1899; † ?)

Mitglied im Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verein (BSV).

Leben

"Thamar Hofmann von Rüeggisberg wurde am 18. November in Bern geboren. Nachdem sie im elterlichen Pfarrhause eine wohlbehütete, sonnige Jugend verlebt hatte, besuchte sie, einem tiefen innern Bedürfnis folgend, das Lehrerseminar Monbijou und später die Hochschule. Sie hoffte, durch das Studium der Naturwissenschaften und der Mathematik tiefer in die Erkenntnis des Weltbildes einzudringen und auf manche brennende Frage klare Antwort zu erhalten. 1922 übernahm sie die Gesamtschule Kirchenthurnen. Sie wirkte als Lehrerin in verschiedenen Dorfschulen und nahm überall am öffentlichen Leben regen Anteil - und lernte dabei das Leben nunmehr auch von seinen Schattenseiten kennen. Leid, Not und unmenschliche Schuld, die da zu Tage traten, beeindruckten und bedrückten die junge Lehrerin.

Nach der Verheiratung übernahm Thamar Hofmann zusammen mit ihrem Gatten eine Anstalt für schwererziehbare Kinder. Die mit viel Begeisterung, aber denkbar ungünstigen äusseren Verhältnissen aufgenommene Arbeit führte nicht zu dem gewünschten Erfolg und musste deshalb aufgegeben werden. Danach kehrte die Familie wieder in den Kanton Bern zurück und wohnt nunmehr in Waldhaus bei Köniz. Auch hier kümmert sich Thamar Hofmann neben ihren Hausfrauen- und Mutterpflichten eifrig um die 'erweiterte Familie', wie sie es nennt, um Schule und Gemeinde. Wie jeder, der sich mit Liebe um öffentliche Angelegenheiten sorgt, erlebt auch sie dabei bei vielem Schönen manche Enttäuschung. Eigenes und fremdes Leid drängte zur Entspannung, zum Schreiben. Wo das gesprochene Wort nicht hinkam, sollte das Buch von Liebe und Leid künden, erzählen vom harten Schicksal, den Sinn allen Lebens deuten und klarlegen.

Ihre ersten literarischen Versuche reichen freilich viel weiter zurück. Schon als Kind verfasste sie 'dramatische Bilder', die von ihren Jugendgespielen bei allerlei Anlässen aufgeführt wurden. Später war sie Mitarbeiterin an verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften, verfasste Kurzgeschichten und schrieb auch regelmässig über ihre Lieblingsbeschäftigung: Gartenbau und Blumenpflege. Daneben liebt sie das Wandern, den Bergsport, Reisen überhaupt." (Quelle: Berner Schrifttum 1925-1950. Francke 1949, S. 76-77)

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