literapedia bern
Das Lexikon der Berner Schriftstellerinnen
und Schriftsteller

Heimann, Alexander

Aus literapedia bern
Version vom 20. Mai 2015, 16:03 Uhr von HAb (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „== Weblinks UB Bern ==“ durch „== Bestände UB Bern ==“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Alexander Heimann (* 27. Juni 1937 in Ferenberg bei Bolligen; † 28. Mai 2003 in Bern) war ein Schweizer Schriftsteller, der besonders als Krimi-Autor hervortrat.

Mitglied im Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verein (BSV).

Persönlicher Beitrag

Alexander Heimann, Jahrgang 1937, einst Sekundarschüler mit guten Aufsatznoten, lebt als Leiter einer juristischen Versandbuchhandlung in Bern und schreibt seine Bücher am Feierabend. Er ist ein normaler, braver Bürger mit etwas Phantasie und streckt sich nicht nach den grossen Stoffen. Die weltbewegenden Tragödien liefert der Alltag. (ca. 1994)

Leben

Alexander Heimann wurde 1937 in Ferenberg, einem Weiler am Fuß des Bantiger, geboren. Durch seine Eltern, den Schriftsteller Erwin Heimann und die Jugendbuchautorin Gertrud Heizmann, war er „literarisch vorbelastet“. Nach seiner Lehre als Buchhändler blieb er dem Verlagswesen bis zu seiner Frühpensionierung im Jahr 2001 treu und arbeitete in London, Paris und Bern.

Heimann publizierte seinen ersten Kriminalroman Lisi im Jahr 1980, der sofort zum großen Erfolg avancierte und unter dem Titel Lisi und der General (1987) verfilmt wurde. Ihm folgten sieben weitere Kriminalromane, mehrere Erzählungen sowie Hörspiele. Daneben verfasste er vier Sachbücher.

Für seinen Roman Dezemberföhn (1996) erhielt Alexander Heimann 1997 den Deutschen Krimipreis. Doch „für die Schweizer Kulturkommissionen existiere ich nicht“, so Heimann in einem Interview mit der Boulevardzeitung Blick. „Der Krimi zählt für sie im weitesten Sinne zur Trivialliteratur und für die gibt es keine Literaturpreise.“ [1]

Um so mehr konnte sich der Schweizer Autor über die Huldigung aus Deutschland freuen. 2002 wurde Alexander Heimann erneut mit dem Deutschen Krimipreis für seinen Roman Muttertag (2001) ausgezeichnet, der schon vorab als Fortsetzungsgeschichte in der Berner Tageszeitung Der Bund erschienen war. Heimanns Literatur zeichnete sich aus durch die Nähe zum Alltag, die präzise Beschreibung von Landschaften und Milieus, die geschickte psychologische Darstellung oft einsamer Figuren und den Einbezug des Berner Dialekts in den hochdeutschen Text.

Ab dem 10. September 1999 war Alexander Heimann mit der Schweizer Krimiautorin Susy Schmid verheiratet.

Am 28. Mai 2003 starb Alexander Heimann nach langer Krankheit in Bern.

Einzelnachweise

  1. Ausgabe vom 24. Januar 1997

Auszeichnungen

  • 1997 Deutscher Krimi Preis für Dezemberföhn (1. Platz in der Kategorie „National“)
  • 2001 Das selbe für Muttertag

Werke

Kriminalromane

  • Lisi. Edition Erpf, Bern 1980
  • Die Glätterin. Edition Erpf, Bern 1982
  • Bellevue. Edition Erpf, Bern 1984
  • Nachtquartier. Edition Erpf bei Neptun, Kreuzlingen 1987
  • Honolulu. Cosmos, Muri 1990
  • Wolfszeit. Cosmos, Muri 1993
  • Dezemberföhn. Cosmos, Muri 1996
  • Muttertag. Cosmos, Muri 2001

Sachbücher

  • Bern, wie es isst und trinkt (mit Hans Erpf). Viktoria, Bern 1972
  • D’Marzilibahn. Geschichte der Marzilibahn. Viktoria, Bern 1974
  • Das Bärengraben-Buch. Geschichte des Berner Bärengrabens 1513–1575. Viktoria, Bern 1975
  • Zu Gast in Bern (mit Hans Erpf). Stämpfli, Bern 1980

Theaterstücke

  • Höhenkoller. UA: Bern 1997

Hörspiele

  • Em Bär sy Heiwäg, Bern 1967
  • Aus Samuel Eglis Tagebuch, Bern 1968
  • Barrikade, Bern 1991

Weblinks

Bestände UB Bern

Quellen